Schlechte oder nichtexistierende Prozesse dominieren den Alltag. Man merkt dies direkt und indirekt in Unternehmen, wenn ständig Rückfragen kommen oder Ergebnisse kaum reproduzierbar sind. Das wird zum Beispiel in schwankenden Lieferzeiten oder auch in Qualitätsschwankungen beim Kunden sichtbar. Intern sieht man dies durch häufige Rückfragen zwischen den Schnittstellen.
Aber warum nehmen sich die Unternehmen die Zeit nicht, um hier Verbesserungen zu erzielen? Ich behaupte, die meisten wissen nicht wie. Sie hören von Methoden wie Lean Management, Six Sigma, Kaizen und so weiter.
Wenn ich mit Leuten in Unternehmen spreche und mit Ihnen über kontinuierliche Optimierung von Prozessen diskutiere, merke ich, die meisten sind überfordert mit dem Thema oder verstehen die Thematik nicht. Das ist in Bezug auf die Komplexität des Inhalts nicht verwunderlich. Es werden sehr viele Begriffe verwendet und da blicken nur Experten durch. Irgendwie optimieren die Unternehmen sicherlich was. Aber nicht kontinuierlich und mit Methodik.
Ich versuche Ihnen hier meine Learnings zur einfachen Umsetzung aufzuzeigen, wie man auch mit wenig Aufwand zu vielen Verbesserungen kommt.
Die Methodik ist am Anfang sekundär. Wichtig ist, dass eine Kultur im Unternehmen entsteht, die Veränderungen und Transparenz ermöglicht und das Management diese Kultur fördert und zulässt. Es ist nicht das Ziel Schuldige zu finden, warum etwas nicht rund läuft, sondern zusammen eine Lösung zu finden. Optimierungsprojekte müssen vom Management eingefordert und kommuniziert werden und zwar ständig. Ohne dies kann keine Methode helfen und die Optimierungsprojekte werden keine Priorität im Daily Business bekommen und alles bleibt beim Alten.
Es muss verstanden werden, dass ohne Initialaufwand keine Veränderungen kommen werden. Der Initialaufwand fordert ein System für Ideen, Schulung der Mitarbeiter und eine Kommunikation über die Probleme und Verbesserungen.
Und jetzt zu meiner Empfehlung zum Start einer kontinuierlichen Verbesserung:
Beginnen wir simpel mit einer Plattform in jedem Bereich, wo Verbesserungsideen gesammelt werden und auch kontinuierlich bearbeitet werden. Falls bereichsübergreifende Ideen kommen, müssen diese zentral im Unternehmen gesammelt werden und natürlich auch abgearbeitet werden. Das ist modernes Ideenmanagement. Die Mitarbeiter wissen, wo die Probleme sind. Dadurch fördern wir auch den Mitarbeiter und er fühlt sich wertgeschätzt, wenn seine Ideen zur Verbesserung umgesetzt werden können. Und Kleinvieh macht auch Mist. Kleine Verbesserungen werden zu Grösserem.
Der 2. Schritt ist, grössere Probleme mit einer Methode wie zum Beispiel Lean Management oder Six Sigma zu bearbeiten. Dem Mitarbeiter Werkzeuge für Verbesserungen zu geben.
Das Management kann sich überlegen, welche Grossen Themen wie zum Beispiel, welche Produkte oder Dienstleistungen möchte man untersuchen und verbessern in Bezug auf Wertströme, Durchlaufzeiten? Nachhaltig werden die Verbesserungen sein, wenn wichtige Prozesse über einen Prozesseigner über Kennzahlen gesteuert werden.
Meine letzte Empfehlung, lassen sie Optimierungen zu, nutzen sie dazu Werkzeuge und Methoden, sie wechseln den Reifen am Auto auch nicht von Hand und ziehen sie am Anfang Experten bei, wie sie die kontinuierliche Optimierung ideal für Ihr Unternehmen umsetzen können. Das wichtigste Learning für mich: Sie bringen täglich Ihr Haar in Ordnung und warum nicht auch die Prozesse?